Neurographik - Spielerische Leichtigkeit und tiefe Transformation beim Zeichnen

Visionstag 2019 Heidi Sieber und Jörg Lehmann mit Neurographik für 2019

Interview mit Jörg Lehmann, 1. Neurographik Trainer in Deutschland

 

Am 23. November 2018 erst habe ich die Neurographik entdeckt. Ich hatte noch keinen Strich gezeichnet und wusste bereits, dass ich eine Trainerausbildung darin machen möchte, dass das der Missing Link für mein Leben und für meine Kunstprojekte ist.

Soviel kann ich nach Absolvieren des Basiskurses sagen:

Es ist eine geniale kreative Transformationsmethode, die dem Verstand weniger Arbeit zumutet, ihn über weite Teile des Prozesses in Urlaub schickt und der Intuition viel Raum lässt – das ist wunderbar! Die Zeichnung zu jeglichem Themenkomplex wirkt nach Fertigstellung weiter.

 

Pavel Piskarev, Erfinder der Methode drückte es beim Start der Trainerausbildung so aus:

„Es gibt so viel Leere da draußen; die Neurographik gibt tiefe Bildung und Würde zurück; Schönheit rettet die Welt.“

 

 

Nun zum Interview mit Jörg Lehmann, dem 1. Neurographik-Trainer in Deutschland:

1. Wer bist du, Drache oder Reiter? (Mein Markenbild von https://www.100prozent-meins.de/)

Ich denk mal, ich bin der Reiter. Ich fühl mich getragen von einem größeren Wesen und ich fühl mich ganz wohl in der Rolle, auf dem Drachen zu sitzen und den auch zu lenken. Ich hab schon gerne Einfluss auf die Richtung.

 

Könntest du dir auch vorstellen die Position zu wechseln, der Reiter zu sein? – Vorstellen schon, und mir gefällt der Gedanke, der Reiter sein. Als Drache muss ich tragen. Wahrscheinlich habe ich gerade vor fünf Jahren die Position gewechselt. Getragen werden gefällt mir. Lange Zeit war ich der Drache. Keiner kann ohne den anderen. Ich schätze beide Positionen.

 

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2. Was bedeutet „Auserwählt zu fliegen für dein Leben?“ Visitenkarte von mir

Auserwählt ist fast ein bisschen ausschließlich. Das Recht zu fliegen nutze ich jetzt. Das hat damit zu tun, dass ein Mensch über eine große Gestaltungsfreiheit verfügt und in dem Moment, in dem er auf den Drachen steigt, nutzt er sie. Jeder hat die Möglichkeit, auserwählt zu sein, die meisten in unserem Kulturkreis haben theoretisch diese Chance. Was ich jetzt wage, das ist so ein Flug. Da gibt es noch einen Aspekt: Die Landungen, denn wir dürfen in Kontakt bleiben zur Erde. Sonst ist es nur für mich, aber wenn ich jetzt weiter phantasiere, dann nehme ich immer wieder Leute mit. Jeder Flug gibt die Möglichkeit, die Perspektive zu wechseln und Dinge aus einer größeren Flughöhe anders zu sehen. Vor allem werden die Schwierigkeiten kleiner, dafür größere Zusammenhänge sichtbar, was ich sehr mag.

 

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3. Was macht dich wirklich glücklich jenseits aller Vorhaben, des Materiellen, der Bindung an Menschen?

Zeit (aus dem offenen Webinar „Neurographik der Zeit“

 

Mitzuerleben, wie durch mich etwas entsteht. Mal ganz abstrakt gesagt. Das können Kunstwerke sein, das können auch Bewusstseinsprozesse sein, die ich bei anderen hervorrufe, während wir zusammen zeichnen. Das zu erleben, wie ich selbst da schöne Spuren hinterlasse.

 

Zwei Dinge machen mich besonders glücklich: Im Prozess versinken, ein Bild zu machen, es entstehen lassen, in es hineinzugehen. Auf der anderen Seite das, was entsteht. Ich hab z.B. im Wohnzimmer über dem Fernseher ein Bild, das immer „an“ ist. Jeden Abend schau ich dieses Bild an. Es ist ein Moment des Versinkens - ein Glücksgefühl.

 

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4. Was haben andere davon, dass es dich gibt? 

Foto von links mit Jörg Lehmann und Olga De Schouwer (beide leiten den 1. deutschen Trainerkurs, an dem ich teilnehme); Pavel Piskarev (Begründer der Methode)

 

Sie haben ganz allgemein gesagt davon, dass sie Inspiration und Impulse bekommen, die sie sonst nicht hätten und zwar auf eine ganz eigene Art und Weise. Ich spiele im Leben einiger Menschen eine schöne Rolle, weil sie sich durch mich selbst trauen, zum Gestalter zu werden und es erleben. Sie fangen an, etwas zu tun.

 

Ein besondere Rolle spielen dabei die persönlichen Bilder für andere: Die Kunden gehen ein erstes Commitment ein, wenn sie mit mir ein Bild beginnen, ein erstes Statement im Außen. Sie wagen einen Schritt, den sie sonst nicht wagen, den sie bislang als geheimen Wunsch in sich rumgetragen haben. In dem Moment, in dem es mit mir entsteht, kommt das ins Außen. Sie werden sich selbst bewusst, dass da was ist. Da wird ein Wert geschaffen, der aus dem Inneren kommt und ich bin Katalysator, der es in Gang bringt. 

 

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5. Was hast du selbst davon, dass es dich gibt?

„Good things take time“ von Jörg Lehmann

 

Seit ich das Gefühl habe, am richtigen Platz zu sein, geht es mir richtig gut. Das Gefühl ist größer geworden, seit ich vor fünf Jahren einen neuen Weg eingeschlagen habe. Es war noch nie so stimmig. Es ist toll, das mitzuerleben und zu beobachten!

 

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6. Wann bist du erfolgreich?

Jörg Lehmann mit Anette Unger, durch die ich die Neurographik kennengelernt habe

 

Wenn die Augen der Menschen, mit denen ich arbeite, leuchten. Und das ist auf alle meine Tätigkeiten bezogen. Sowohl das Lehren als auch die Personal Art. Am deutlichsten ist es für mich spürbar, wenn Menschen ihr Personal Art Bild das erste Mal sehen. Das ist für mich Erfolg! Da ist das Bild am Bestimmungsort und es ist wie eine Erweiterung des Selbst. Das versteht der Kunde in dem Moment, in dem er es sieht. Er begegnet zum ersten Mal dem, was er in sich getragen hat, in Form eines schönen Objektes im Außen.

 

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7. Wie machst Du Menschen erfolgreich?

 

Das ist einfach: Indem ich ihnen zeige, dass sie kreativ sind und gestalten können. Ich lasse sie teilhaben an verschiedenen Facetten, die ich mittlerweile für mich adaptiert habe aus der Neurographik. Vorher hatte ich das auch schon, aber es war nicht so alltagstauglich. Die Neurographik ist ein wundervolles und praktisches Instrument, das sie nutzen können.

Personal Art von Jörg Lehmann mit Sandra Amberg. „Fröhliche Steuerkanzlei“, 100x200 cm

 

Was die Personal Art Bilder betrifft, sind sie der Anker im Alltag, der Menschen ständig in Kontakt hält mit dem Großen, das sie vorhaben. Im Bewusstsein sind diese Dinge normalerweise eher klein, weil so viel dazwischen gedacht wird, beim Betrachten des Bildes werden sie dann wieder groß. Es schaffen ja nur wenige, ständig in Kontakt zu bleiben mit dem Großen, wirklich Wichtigen. Vielleicht  jemand, der den ganzen Tag durchmeditiert, aber wer macht das schon… Mit großem Bild vor Augen, das ihr eigenes ist und das sie in Verbindung mit ihrer Vision darstellt, gehen Menschen ihren Weg erfolgreicher als ohne ein solches. Natürlich dürfen sie dann Schritte tun und jeder kleiner Schritt ist ein Erfolg, selbst ein Schritt, den sie im Nachhinein als Fehltritt sehen mögen, ist trotzdem ein Erfolg. Wege gehen nie glatt, Umwege, Verlust und Scheitern - es gehört alles dazu.

 

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8. Was gibt deinem Leben eine Bedeutung?

Jörg Lehmann: Reflexionen über meinen Lebensweg

 

Das, was ich schaffe und natürlich auch einfach das, was ich bin. Das, was ich schaffe, ist sichtbar und das, was ich bin, ist eher unsichtbar und wird wahrgenommen von denen, die mich umgeben. Für mich selber ist es sehr wichtig, etwas zu schaffen. Es gibt meinem Leben eine besondere Bedeutung. Dass ich Spuren hinterlasse auf dieser Welt. Dass ich etwas in die Welt bringe. Hinter den Spuren stecke ich und das, was ich bin.

 

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9. Welche Transformationsarbeit nutzt du?

„Beziehungen“, entstanden beim Glückfindertag im Januar 2017 in Essen

 

Außerhalb der Neurographik ist eine Methode das NLP (Neurolinguistisches Programmieren) und der Rest ist keine Methode: es ist meine Erfahrung im Umgang mit Menschen, als Redakteur, später als Verlagsleiter und jetzt seit fünf Jahren als Personal Artist. Natürlich mit verschiedenen Zielen. Heute nutze ich einfach diese Erfahrung für meine Arbeit. Auch prägt mich Yoga schon sehr lange, da fließt immer mal was ein. Ich vermische das und mache meinen eigenen Stil draus: Personal Art. Alles fließt in diesem Ansatz zusammen.

 

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10. Was macht dich bei deinem neuesten Projekt, der Trainerausbildung, glücklich? 

„Neurographik Trainer“, das Titelbild zum ersten deutschsprachigen Neurographik-Trainerkurs

 

Dass es das erste Mal ist. Ich liebe Dinge, die ich das erste Mal mache, dass ich gestalten darf.

 

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11. Wie hat dir das Interview gefallen?

 

Gut, denn Vieles kam unerwartet. Am Anfang standen Phantasien, Gedankenspielchen. Dann kamen Fragen, die ich mir noch nie so gestellt habe. Das mag ich!

 

Vielen Dank, lieber Jörg, für dieses wunderbare Interview!

 

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Jörg Lehmanns Webseiten:

Neurographik

Personal Art

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Einige Fragen sind inspiriert von Bodo Janssen, Upstalsboom, siehe mein Blogartikel

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